Trichomonadeninfektion (Trichomoniasis)

Bei der Trichomonadeninfektion handelt es sich nicht um ein Bakterium sondern um einen Parasiten: Flagellat Trichomonas vaginalis.

Die Übertragung erfolgt bevorzugt durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Die Inkubations- (Ansteckungs-) zeit variiert erheblich und kann zwischen 2-3 Tagen und 4 Wochen liegen bis klinische Symptome auftreten. Ähnlich wie bei den Chlamydien verläuft die Infektion insbesondere bei Frauen oftmals ohne auffällige klinische Symptome und kann deshalb über Monate, ja Jahre bestehen, ohne dass sie bemerkt wird. Häufige klinische Symptome sind ähnlich wie bei Chlamydien ein Stechen/Brennen/Jucken in der Harnröhre bzw. in der Scheide. Bisweilen kommt es auch zu Schleimhautschwellungen. Mitunter werden diese Beschwerden von einem Ausfluss begleitet, der im Unterschied zum Ausfluss bei Chlamydien oder bei der Gonorrhoe grünlich-schaumig ist und bisweilen morgens grünliche tropfenartige Verfärbungen in der Unterhose zurücklässt.

Die Diagnose erfolgt meist über einen Harnröhren- bzw. Scheidenabstrich.
Die Therapie der Trichomoniasis besteht in der Gabe von Mitronidazol haltigen oder Ornidazol haltigen Medikamenten. Generell kann Metronidazol als Einmalgabe (2 gr am Abend) oder über 7 Tage 2x 500 mg Tabl gegeben werden. Bei der Einmalgabe kommt es zu mehr Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen, Magendruck, metallischer Geschmack). Gleichzeitiger Alkoholgenuss unter Metronidazol sollte wegen Erhöhung des Nebenwirkungspotenzials unbedingt vermieden werden.

Bei vaginaler Trichomonadeninfektion kann auch eine lokale Zusatztherapie mit Metronidazolhaltigen Ovula oder Desinfektionsmittel wie Povidon-Jod erfolgen, sie ersetzt aber generell nicht die systemische Therapie.