Penisfraktur (Penisbruch)

Zwar besteht der Penis nicht aus einem Knochen wie bei manchen Tierarten (Hund, Kaninchen), trotzdem kann “Mann” sich diesen brechen. Hierbei handelt es sich um einen Einriss der Schwellkörperhaut (Tunica albuginea), so dass das Blut aus den Schwellkörpern in das Penisunterhautgewebe austritt. Eine Literaturübersicht von 169 berichteten Penisbrüchen zeigte, dass sich 43 % bei “unsachgemäßer” Selbstbefriedigung, 28 % beim eigentlichen Koitus, 18 % durch Schlag/Stoß und 11 % unbemerkt nachts während des Schlafes durch Abknicken des erigierten Penis ereignen.

Erscheinungsform des Penisbruchs

Der schwere Penisbruch stellt für den Betroffenen ein dramatisches Ereignis dar. Begleitet von einem oftmals hörbaren Knacken, wie der Riss einer Bogensaite, kommt es zu einem heftigen stechenden Schmerz und zu einem sofortigen Erektionsverlust. Innerhalb von wenigen Minuten kommt es zu einem ausgeprägten Bluterguss des gesamten Penis, welcher auf das 2- 3-fache seines Umfanges anschwellen kann. Bisweilen kommt es auch zu einem Einriss der Harnröhre mit Blutaustritt aus der Harnröhrenöffnung an der Eichelspitze. Solche schweren Penisbrüche bedürfen einer sofortigen operativen Behandlung durch einen Urologen. Als Erstehilfemaßnahme empfiehlt sich eine sofortige Kompression (Zusammenpressen) des gesamten Penis mit den Händen für 15 – 30 Minuten und nachfolgende Kühlung mit Eispackungen bis die Klinik erreicht ist. Dadurch lässt sich das Ausmaß des Hämatoms deutlich einschränken.

Latenter Penisbruch

Viel häufiger als die schweren sind die leichten, so genannten latenten Penisbrüche. Hierbei kommt es zu einem kurzen Knacken und leichten Schmerz mit Nachlassen der Erektion. Ein sichtbarer Bluterguss bleibt hierbei meist aus, nach einigen Wochen entwickelt sich dann eine Knotenbildung und Penisverbiegung wie bei der Induratio penis plastica. Häufige Langzeitfolgen von Penisbrüchen sind Penisverbiegungen und Erektionsstörungen, welche dann oftmals operativ behandelt werden müssen.

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