Granuloma inguinale (Donovanosis)

Das Granuloma inguinale ist in Entwicklungsländern wie Indien oder aber auch in Ländern Südamerikas sowie bei den Aborigines Australiens teilweise endemisch verbreitet. Verursacht wird diese zu den Geschlechtskrankheiten zählende Infektion durch das Bakterium Klebisella granulomatis, früher auch nach dem Entdecker Donovania granulomatis benannt. Die Übertragung scheint hauptsächlich durch sexuelle Aktivitäten zu erfolgen. Ob andere Übertragungswege möglich sind ist nicht vollständig geklärt. Im Gegensatz zu den anderen genannten Geschlechtskrankheiten ist das Granuloma inguinale nicht hoch infektiös.

Die Inkubationszeit des Granuloma inguinale (Donovanosis) wird in der Literatur mit 9-90 Tagen ausgewiesen, zeigt also somit eine erhebliche Schwankungsbreite. Die Erkrankung beginnt mit einer papulösen Hauterscheinung in der Genitalregion, aus der sich dann ein schmerzloses Geschwür (Ulcus) entwickelt mit Beteiligung (Schwellung) der lokoregionären Leistenlymphknoten nicht selten mit Ulceration der darüber befindlichen Haut.

Extragenitale Manifestationen des Granuloma inguinale wurden vereinzelt  beschrieben und betreffen die Mundhöhle, den Analbereich oder auch andere Regionen Die Ausheilung der Ulcera und Lymphknoten geht mit einer erheblichen Narbenbildung und Verhärtung des Gewebes einher. Unbehandelt kann das Granuloma inguinale selten auch wieder spontan abheilen. Häufiger allerdings kommt es zu einem Fortschreiten der Infektion mit Infizierung der gesamten Genital-und Analregion. Selten kommt es durch Streuung über die Blutbahn zur Beteiligung von Leber, Milz oder auch der Brustregion.

Die Diagnostik des Granuloma inguinale ergibt sich aus Anamnese (Aufenthalt in einer der genannten Entwicklungsgebiete und ungeschützter Sex), aus klinischen Symptomen sowie Nachweis mit Leishman-Giemsa Färbung von so genannten Donovan Körperchen aus entsprechendem Abstrichmaterial.
Die Therapie des Granuloma inguinale bestand lange Zeit in der längerfristigen Gabe von Antibiotika aus der Reihe der Tetracycline, Makrolide, Chinolone oder Cephalosporine. Neuere Daten weisen allerdings darauf hin, dass eine einwöchigeTherape mit Makroliden ausreichend sein kann.